Seelsorge

Muslimen fehlt bei Krankheit, insbesondere in krisenhaften Situationen, die Begleitung durch islamische Seelsorgerinnen und Seelsorger, die ihre Sprache sprechen und den kulturellen und religionsspezifischen Hintergrund haben.

An der Yavuz Sultan Selim Moschee hat dieses Amt Ismail Hakki Çakır aus dem Vorstand übernommen. Als ausgebildeter Seelsorger  führt er Krankenhaus- und Altersheimbesuche durch und kümmert sich um kranke und bedürftige Muslime.

In Mannheim bildet das Institut für Integration und interreligiösen Dialog Laien für die islamische Krankenhaus- und Notfallseelsorge aus. Darüber hinaus wird Supervision und Fortbildung angeboten.

Muslimische Krankenhaus- und Notfall-Seelsorger/innen werden für die mehr als 3 Millionen muslimischen Mitbürger in Zukunft immer wichtiger. Deshalb bilden die religiösen, psychologischen, juristischen und organisatorischen Grundlagen einen Schwerpunkt der Ausbildung. Dazu wird das Rad nicht neu erfunden, sondern die islamische Seelsorge in Anlehnung an die christliche Seelsorge vermittelt. Die religiösen und kulturellen Unterschiede sind dabei Kernpunkte.

Im Krankenhaus sind sie Begleitung muslimischer Patienten und Ansprechpersonen für das Krankenhauspersonal. Sie kümmern sich um die Belange der Patienten und sind dabei Mittler zwischen den Kulturen, die sich elementar unterscheiden. Es geht deshalb in der Ausbildung z. B. um folgende wichtige Fragen: Welches Verständnis von Krankheit liegt im islamischen Kulturkreis vor, wie wird mit Krankheit umgegangen? Welche Erwartungen werden an ein Krankenhaus gestellt, welche an Ärzte? Welche Aufgaben kommen den Seelsorgern/innen im Unterschied zu Familienangehörigen zu? Wie führt man ein Patientengespräch?

Inhalte der Ausbildung sind, angelehnt an die Qualitätsstandards der Träger, u. a. Krankeit, Sterben, Tod und Jenseitsvorstellungen im Islam, islamische Bestattungsvorschriften, die Organisation und die Einsatzbedingungen in Krankenhäusern und Notfallorganisationen, die seelsorgerliche Gesprächsführung, Sterbe- und Trauerbegleitung, die Betreuung von Angehörigen und der Umgang mit depressiven und mit traumatisierten Menschen, ebenso von Angehörigen und Hinterbliebenen bei unerwarteten Ereignissen wie Unfall, Kindestot oder Suizid.  Mit dieser Ausbildung können die muslimischen Seelsorgerinnen und Seelsorger ohne Zweifel in die bestehenden Organisationen integriert werden.